Hümmlinger Volksbank als regionale Bank, die Taler Erneuerbare Energien GmbH aus Vrees als
regionaler Projektierer und Eigentümer von Windpotentialflächen möchten mit diesem Schreiben
über den aktuellen Sachstand der Windenergieplanung in der Samtgemeinde Werlte informieren.
Informationsschreiben zur Windkraftplanung in den Gemeinden Rastdorf, Vrees und der Stadt Werlte (Stand Januar 2025)
Sachstand Umsetzung Wind-an-Land-Gesetz und Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Emsland
Der Landkreis Emsland hat aufgrund der Vorgaben der Bundesregierung, sowie der Niedersächsischen Landesregierung 3,07 Prozent der Flächen des Emslandes für die Windenergienutzung bereitzustellen. Das bedeutet, dass die Flächen zur Windenergienutzung im Kreisgebiet von aktuell ca. 4.500 ha um das Dreifache auf ca. 12.000 ha erhöht werden müssen.
Weder Gemeinde, Samtgemeinde noch Landkreis haben Einfluss auf das Gesetz. Das Land
Niedersachsen hat bereits bei seiner Potentialanalyse und der Ermittlung des Flächenziels für den Landkreis Emsland eine Nutzung von Waldflächen sowie einen Abstand zur Wohnbebauung von 400 Meter berücksichtigt. Um die Abstände zu Siedlungen von 1.000 Metern und zu Wohngebäuden im Außenbereich von 700 Metern einhalten zu können, war die Einbeziehung des Waldes daher
unumgänglich. So beabsichtige etwa der Landkreis Cloppenburg bei ähnlichen Vorgaben des Landes Niedersachsen keine Waldflächen bei der Ausweisung von Windgebieten. In der Folge betrügen dort die Abstände zu angrenzender Wohnbebauung nur 575 Meter.
Im Jahr 2024 waren verschiedene Entwürfe für Flächen und die Begründung mit Umweltbericht zur Einsichtnahme auf der Website des Landkreises Emslandes, sowie im Kreishaus öffentlich einsehbar.
Nähere Informationen sind auf der Internetseite des LK Emsland ersichtlich.
https://www.emsland.de/wirtschaft-struktur/raumplanung-und-bauen/windkraft/windkraft-imemsland.html. Die aktuelle Planung des Landkreises Emslandes sieht vor, dass in Werlte, Rastdorf und Vrees Flächen für den Ausbau von regenerativer Energieerzeugung durch Windenergie ausgewiesen werden.
Umsetzungsstand möglicher Windparkprojekte
Das ca. 770 ha große für Rastdorf und Vrees vorgesehene Windgebiet wird auf landwirtschaftlichen Flächen und Forstorten im Eleonorenwald und Quäkenberg liegen. Der Bau von Windkraftanlagen ist ein Eingriff in die Natur. Aus Sicht des Waldeigentümers wird eine waldschonende Umsetzung des Projekts erfolgen. Das gut ausgebaute bestehende Forstwegenetz wird genutzt und ertüchtigt. Ein Wegeneubau beschränkt sich ausschließlich auf technisch für den Bau notwendige Bereiche.
Größtenteils findet nur eine temporäre Waldnutzung statt. Die anschließenden Wiederaufforstungen berücksichtigen vorausschauend den Klimawandel und bieten die Chancen den Wald resistenter und zukunftsfähiger aufzustellen. Eine im Verhältnis zum Projektgebiet kleine Waldfläche von wenigen Hektar wird für die Betriebsdauer der Windkraftanlagen waldfrei bleiben. Dafür werden Ausgleich und Ersatzmaßnahmen vornehmlich vor Ort im Projektbereich durchgeführt. Für die Natur und den Waldbesitzer ist dies vorausschauend eine Chance sich für den zukünftigen Klimawandel im Wald sicher aufzustellen und Rücklagen zu bilden, um Dürre- und Kalamitätsphasen (Borkenkäferbefall) zu überstehen. Entwicklungen wie 2020 im Harz und Sauerland, wo für Jahrzehnte waldfreie Großwaldflächen entstanden sind, sollen so vermieden werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt können noch keine konkreten Aussagen zum Wegebau, zum
Anlagenhersteller, zur Anzahl und den genauen Standorten der Windkraftanlagen gemacht
werden.
Gutachten für Schall, Schatten, Standsicherheit, Wind, Brandschutz, Vermessung usw. sind
abschließend zu erstellen, damit Details genannt werden können.
Einige Fakten können bereits genannt werden:
1. Windvorrangfläche Rastdorf - Vrees 769,1 ha.
2. Windvorrangfläche Werlte 221,90 ha (Gemarkung Werlte und Spahnharrenstätte)
3. Angaben zum Bau im Wald: pro Windenergieanlage werden ca. 0,3 ha Wald dauerhaft
gerodet. Diese Flächen werden im gleichen Naturraum vollständig wieder neu aufgeforstet.
Auch alle temporären Waldeingriffe werden direkt wieder ersetzt
Bürgerbeteiligung
Die Windenergieanlagen stärken unsere Region und sind gleichzeitig ein großer Beitrag zum
Klimaschutz. Langfristig wird die regionale Wertschöpfung gesteigert und es werden neue
Arbeitsplätze entstehen. Die Gemeinden werden durch die jährliche Abgabe von 0,2 Cent pro
produzierter kWh profitieren. Zusätzliche Steuereinnahmen für die Kommunen werden folgen.
Die Hümmlinger Volksbank als regionale Bank und die Taler Erneuerbare Energien GmbH aus Vrees als regionaler Projektierer planen in Abstimmung mit den Eigentümern der Flächen die Errichtung von Windenergieanlagen.
Ein konkretes Angebot für die Bürgerbeteiligung kann frühstens im Jahr 2027 erfolgen, da die Planungen wie oben beschrieben erst abgeschlossen werden müssen.
Zeitschiene
Der Kreistag wird voraussichtlich am 27.01.2025 das RROP beschließen. Informationsveranstaltungen werden in Vrees am 28.01.25 und in Rastdorf am 6.02.2025 durchgeführt.